I
wir schütteten den rest
unseres herzens
in den tag
da geh
du hund
sei hund
und bell nicht wie eine katze.
II
niemand ist wolke
uns wachsen keine flügel
während wir auf der erde laufen
und wir zum himmel schreien.
III
mein kaffee
sei
safrangelb
an diesem morgen
hinter dieser nacht
vor diesem tag
ich wollte
das alles anders wäre
aber ich konnte gelb
nicht gelb
werden lassen.
IV
ich ich
deckte weit und breit
jede sonne mit schatten zu
hielt den tau im morast verborgen
wozu ich
wenn worte nur worte bleiben
wenn fragen nur fragen bleiben
eigentlich keine antwort wollen.
V
wenn wir mitten im leben
einem vogel die federn streicheln wollen
dann sträuben sich unsere haare
ich wage wütend zu sein
über die träume
die ich nicht leben kann
die sich nicht leben wollen.
VI
doch will ich
meinen sinn
auch wenn ich
jetzt
stammelnd in worten
sätze erbreche.
VII
die nacht ist
mit dir
morgenleicht.
VIII
ich weiß nicht
wo meine altäre sind
wo die kerzen brennen
wo die götter fluchen
dass sie menschlich sind
dass sie menschen bleiben
müssen.
IX
draussen das meer
draussen die Zeit
drinnen keine ufer
an denen ich landen könnte
welle für welle
räumt den sand
in die tiefe.
IX
in der stille
hörte sich
der regen
im auto
vorbeifahren.
X
am dünenrand
ein strich von weißem sand
trieb hinaus aufs meer
die brandung toste.
© wilm@weppelmann.de - X Gedichte III - aufgeschrieben 18. bis 25. November 2013
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